Frangipane

Dokumentarfilm
1980

WDR / Stelly Filmproduktion

Auszug aus dem Exposé

Szene 1

Meta S. war lange vor ihrer Geburt Weltbürgerin 2. Klasse. Im Kampf um einen Platz an der Sonne vergriff sich ihre Nation an den Weltbürgern 1. Klasse. Bei ihrer Geburt war Meta S. eine degradierte Weltbürgerin. Heute ist sie wieder eine Weltbürgerin 2. Klasse. Jedoch mit der Anwartschaft auf ein erster-Klasse-Begräbnis. Sie denkt, wenn eine Atombombe fällt, wird sie mitten in ihr Land fallen. Als selbsternannte Beauftragte einer Frauenfriedensorganisation denkt sie an die Vor- und Nachteile einer Weltregierung. In diesem Zusammenhang erinnert sie die Sünden der Vergangenheit, versucht sie, sich weltweit das Recht auf Gleichheit und Selbstbestimmung zu versinnbildlichen.
Und sie denkt an ihre Sehnsucht nach Leben.

Szene 1 bzw. der Text wird auf die Bilder von Meta S. gesprochen, wie sie im Zug von Hamburg nach Bremen fährt.
Der Zug, die Landschaft, Meta S. - - - -

Szene 2

Schnitt oder Überblendung auf Meta S. im Übersee-Museum in Bremen. Sie sitzt vor einem der Bambus-Häuser unter den Palmen. Im Übersee-Museum trifft Meta S. Dr. Heintze, den Museumsdirektor. Er verwaltet und präsentiert hier in Bremen unter anderem auch deutsches Kolonialerbe, Trophäen kleiner Verwaltungs-beamter aus Deutsch-Neu-Guinea, Deutsch-Samoa, aber auch große Stücke aus dem französisch und englisch kolonialisierten Pazifik. (...)